Schlagwort: Rezension

  • Stipendien – Sie sind jung und brauchen das Geld

    Geldsorgen –  ein ständiger Begleiter vieler Studenten. Ein Stipendium wäre ein guter Ausweg für viele. Doch wie suchen und bewerben? „Der Weg zum Stipendium“ kennt die Lösung.

    Blöder Studentenjob? Ein Stipendium wäre besser.

    Mit der Frage nach der Finanzierung des Studiums beschäftigen sich viele Ratgeber – auch in meinen Büchern Bachelor nach Plan und Master nach Plan habe ich diesen Themen lange Kapitel gewidmet. 2010 habe ich „Der Weg zum Stipendium“ besprochen und zur Referenz in Sachen Stipendien erklärt. Nun ist die zweite erweiterte Auflage erschienen – Grund genug, das Werk erneut intensiv zu beleuchten.

    Schwer im Gewicht – auch schwer zu lesen?

    Das bereits vorher umfangreiche Buch erweiterten die Autoren Max-Alexander Borreck und Jan Bruckmann von 281 auf 336 Seiten. Großformatig wie es ist, liegt es schwer in der Hand. Da liegt der Schluss nahe, dass es sich um ein überkomplexes Buch handelt. Doch der Eindruck täuscht – die Autoren haben ganze Arbeit geleistet. Das Buch ist übersichtlich strukturiert, die Texte sind hervorragend geschrieben und werden durch zahlreiche Interviews und Zitate begleitet. Informationen werden in logisch aufgebauten Tabellen zusammen gefasst, hinzu kommen zahlreiche Tipps und Verweise.

    Das Buch beschreibt detailliert die Stipendienmöglichkeiten, die Studenten und Doktoranden offen stehen. Dazu gehören natürlich die 12 großen Stiftungen wie die Heinrich Böll Stiftung oder die Konrad Adenauer Stiftung. Beschrieben werden allerdings auch zahlreiche weitere Stiftungen und Förderprogramme. Dabei gehen die Autoren tief in die Details: Genannt werden unter anderem Stipendien für Studenten der Naturwissenschaften, Studenten der Wirtschaftswissenschaften oder Studenten mit Migrationshintergrund.

    Das Buch ist nicht nur ein Wegweiser zum Finden des richtigen Stipendiums, es hilft auch bei der Bewerbung. Detailliert und verständlich zeigen die Autoren, wie man ein Motivationsschreiben formuliert, einen Lebenslauf schreibt und sich im Bewerbungsverfahren geben sollte. Hinzu kommt eine Übersicht, was Studenten beim Studierfähigkeitstest der Studienstiftung zu erwarten haben. Gerade für im Bewerbungen schreiben Dingen unerfahrene Studenten ist das eine große Hilfe.

    Viel Licht, kaum Schatten

    Sein Geld wert: Der Weg zum Stipendium

    Bei der ersten Auflage von „Der Weg zum Stipendium“ hatte ich zwei Dinge kritisiert: Einerseits einen leichten Hang zur Textwüste, andererseits das Fehlen eines Indexes. Die Textwüste haben die Autoren in der zweiten Auflage weitestgehend aufgeräumt: Man findet kaum mehr man zwei aufeinander folgende Seiten, die nur aus Text bestehen, die Übersichtlichkeit ist gestiegen. Einen Index gibt es dagegen nach wie vor nicht, genauso wenig wie mit Seitenzahlen versehene Querverweise innerhalb des Buches. Grund dafür sind technische Schwierigkeiten beim Satz, wir mir einer der Autoren mitteilte. Das ist schade, denn Index und Querverweise hätten das Buch noch lesbarer gemacht.

    Wenn ich Ratgeberbücher bewerte, mache ich stets den „No-Bullshit-Test“. Das heißt: Ich suche nach überflüssigen und redundanten Informationen. Fast alle Autoren ergehen sich in Wiederholungen oder schreiben in einem Absatz Dinge, für die ein einziger Satz gereicht hätte. „Der Weg zum Stipendium“ besteht den Test mit Bravour. Das schaffen nur wenige.

    Der Weg zum Stipendium – die Referenz

    „Der Weg zum Stipendium“ hat viele Stärken. Die wichtigste: Es zieht den Leser in den Bann. Ein kurzer Blick ins Buch wird leicht zum intensiven Schmökern. Ich selbst habe mich mehrfach dabei ertappt, statt eines kurzen Blicks ins Inhaltsverzeichnis einen langen ins Buch selbst zu werfen. Das zu erreichen, ist bei dem eher komplizierten Thema eine große Leistung.

    Wer also jung ist und das Geld braucht, sollte die 19,90 für „Der Weg zum Stipendium“ investieren. Das Buch ist klar die Referenz in Sachen Stipendien für Studenten und Doktoranten. Ein lohnender Kauf.

    Der Weg zum Stipendium von Max-Alexander Borreck und Jan Bruckmann, erschienen bei Squeaker.netjetzt bei Amazon bestellen!

    Bild 1: Stefán / Flickr.com

    Bild 2: Squeaker.net

  • Den inneren Schweinehund im Griff

    Der Zeitmanagement-Ratgeber „Golden Rules“ von Martin Krengel nimmt sich vor, Studenten und jungen Berufstätigen bei Selbstmotivation, Konzentration und Organisation zu helfen. Schafft er das? Der Studienplaner gibt Auskunft.

    Der Autor verspricht „goldene Regeln für Erfolg, Zufriedenheit und persönliche Produktivität“ – das Ergebnis kann sich sehen lassen.

    Wer kennt das nicht? Der Wecker klingelt um 08:30 Uhr, doch man bleibt noch eine weitere Stunde liegen. Nach dem Aufstehen wird der Rechner aufgeklappt und kurz Facebook und Spiegel Online gecheckt – und plötzlich ist eine weitere Stunde weg. Beim Frühstücken verquatscht man sich mit dem Mitbewohner und wenn man gerade mit der Arbeit beginnen möchte, schickt die Schwester per Skype ein lustiges Video. Es folgt ein Chat mit einem guten Freund, danach wieder kurz Facebook. Und am Ende beginnt man mit der Referatsvorbereitung erst gegen 15:00 Uhr. Wenn es gut läuft. Die persönliche Produktivität ging mal wieder gegen null.

    Der Zeitmanagement-Spezialst und Buchautor Martin Krengel hat mit den Golden Rules einen Ratgeber vorgelegt, der genau diese Probleme bekämpfen soll. Das Buch hat folgende Teilbereiche, die sich in jeweils 10 zwei- bis vierseitige Unterkapitel aufteilen:

    • Selbstcoaching
    • Motivation
    • Zeitmanagement
    • Konzentration
    • Organisation

    In insgesamt 50 Regeln legt Krengel dar, wie man sein (Arbeits-)Leben effizienter gestaltet. Die Regeln sind stets kurz und knackig formuliert, kein Wort zu viel, keines zu wenig. Bei der Lektüre stellen sich immer wieder Aha-Erlebnisse ein: Manche Probleme lösen sich bereits, wenn man sie sich erst einmal bewusst gemacht hat. Angenehmerweise lässt sich Krengel kaum zum Schwadronieren hinreißen, sondern wartet stets mit praktisch umsetzbaren Vorschlägen auf. Einige Beispiele:

    • Im Bereich Selbstcoaching rät der Autor, in Prozessen zu denken und zeigt in detaillierten Plänen, wie man eine Präsentation oder einen Essay möglichst effizient anfertigt
    • Im Bereich Organisation zeigt er, wie man sich einen effizienten Arbeitsplatz schafft
    • In Sachen Zeitmanagement lehrt Krengel, wie man typische Zeitfresser wie Internet, E-Mails und überlange Telefonate in den Griff bekommen kann
    • Im Bereich Selbstmotivation zeigt er konkret, wie man sich selbst kontinuierlich positive Feedbacks verschafft

    Alle 50 Regeln zum Lernen und Arbeiten kann natürlich niemand gleichzeitig befolgen. Doch darum geht es dem Autor auch nicht – er möchte vielmehr zeigen, „dass es mehrere Wege gibt (und welche Abkürzungen die besten sind)“. Und dies gelingt: Man nimmt das Buch immer wieder zur Hand, blättert und findet sinnvolle Anregungen, die die eigene Produktivität erhöhen.

    Wo viel Licht, da auch Schatten: Punktabzüge gibt es für mangelnde Übersicht. Schon das Inhaltsverzeichnis bleibt zu kurz, da nur die Oberkapitel mit Seitenzahlen versehen sind, nicht aber die Unterkapitel. Daneben überschneiden sich einige Regeln inhaltlich – so wird das Problem des Aufschiebens wichtiger Dinge gleich in mehreren Regeln bearbeitet. Durch guten Schreibstil, zahlreiche Tipps und Visualisierungen bleibt die Lesbarkeit allerdings hoch.

    Unterm Strich sind die Golden Rules von Martin Krengel eine gute Investition, gerade wenn man – wie so viele Studierende und junge Berufstätige – Probleme mit Selbstmotivation und Zeitmanagement hat. Das Buch besticht durch zahlreiche praktisch anwendbare Ratschläge, ist lebensnah und holt den Leser da ab, wo er ist. Ein sehr gelungener Ratgeber: Selbstcoaching, Motivation und Organisation nach Maß.

    Das Buch „Golden Rules – Erfolgreich Lernen und Arbeiten: Alles, was man braucht“ ist für 15,95 Euro bei Amazon erhältlich. Außerdem betreibt Martin Krengel mit www.studienstrategie.de eine umfangreiche Internetseite zum Thema.

  • Videorezension: Der Weg zum Stipendium

  • Rezension: Der Weg zum Stipendium (Update: Zweite Auflage erschienen)

    Studienfinanzierung leicht gemacht: Das Buch „Der Weg zum Stipendium“ von Squeaker.net bietet Orientierung in Sachen Stipendien – von der Suche des passenden Stipendiengebers im In- und Ausland bis zur Bewerbung.

    Hilfreich und gut geschrieben: Der Weg zum Stipendium von Squeaker.net

    Wer sein Studium finanzieren möchte, greift meist auf BAföG, Arbeit oder Eltern zurück. Auf Stipendien bewerben sich die wenigsten. Ein Fehler: Im Jahr 2009 förderten etwa 2.200 Stiftungen in Deutschland Studierende aller Fachrichtungen – und etwa jede fünfte davon findet nicht genug Kandidaten. Es besteht also eine große Lücke: Zahlreiche Studierende haben Schwierigkeiten mit der Studienfinanzierung, während gleichzeitig Stiftungen händeringend nach guten Stipendiaten suchen – und genau diese Lücke will „Der Weg zum Studium“ schließen. Und mit 281 dicht beschriebenen und großformatigen Seiten hat es bereits physisch das Potential, diesen mutigen Anspruch auch zu erfüllen.

    Von der Suche bis zur Bewerbung: Sinnvoller Aufbau

    Der Aufbau des Buches ist sinnvoll und zugänglich: Zu Beginn wird ausführlich der Sinn von Stipendien dargelegt – denn dieser erschöpft sich keineswegs in finanziellen Aspekten. Nach einem kurzen Abschnitt über das Suchen und Finden von Stipendien folgt ein über 50 Seiten langes Kapitel zur Stipendienbewerbung. Auf diese Kapitel folgen etwa 170 Seiten mit Beschreibungen von Stipendiengebern – eine herkulische Arbeit, die dem geneigten Leser größten Respekt abverlangt.

    Für so manchen Studierenden ist die Bewerbung um ein Stipendium die erste richtige Bewerbung ihres Lebens. Daher ist es sinnvoll und löblich, dass das Buch diesem Thema besondere Beachtung schenkt. Der Aufbau von Lebenslauf und Motivationsschreiben sowie das Verhalten beim Bewerbungsgespräch werden ausführlich beleuchtet und mit Checklisten abgerundet.

    Der Hauptteil des Buches widmet sich der Vorstellung der Studienförderwerke sowie aberhunderter weiterer Stipendiengeber – dazu gehören viele große, aber auch zahlreiche kleine Stiftungen. Einige Beispiele:

    • Das Rombach Stipendium vergibt Stipendien an Heilbronner, die „eine literarische Zukunft anstreben“
    • Die Schönen’sche Lebensstiftung zu Pattensen vergibt Stipendien an christliche Studenten aus der Region Pattensen
    • Das Fritz-Prosiegel-Stipendium, für das sich ausschließlich Hamburger Studenten bewerben können, deren Vater oder Mutter Lehrer ist
    • Die Anton und Helene Zerrenner-Stiftung fördert bedürftige Studenten aus Lübeck, die in Berlin studieren

    Kleine Verbessungsmöglichkeiten

    Auch die besten Bücher haben Verbesserungspotential. In diesem Fall ist es die Zugänglichkeit. Ratgeber wie diese liest kaum jemand von vorne bis hinten, sondern blättert zu jeweils interessanten Abschnitten. Die sehr langen Absätze und Kapitel werden leider nicht durch optische Hervorhebungen oder Zusammenfassungen unterbrochen. Dies erschwert das Durchblättern unnötig. Völlig unverständlich ist das Fehlen eines Index am Ende des Buches. Hinzugefügt sei, dass das Buch Werbeanzeigen enthält, die mich aufgrund ihrer geringen Anzahl allerdings nicht gestört haben.

    An andere Formen des Auflockerung wurde dagegen gedacht: Zahlreiche kurze Erfahrungsberichte von Stipendiaten und Experten begleiten den Text, daneben haben die Autoren Max-Alexander Borreck und Jan Bruckmann so oft es ging Checklisten, Tabellen und Schaubilder eingebaut.

    Fazit: Volle Empfehlung

    Unterm Strich begeistert „Der Weg zum Stipendium“. Die wenigen Kritikpunkte verblassen ob dieses umfangreichen, hervorragend recherchierten und gut strukturierten Buches. Von diesem Buch kann auch ein Ratgeberautor wie ich noch etwas lernen. So mancher Studierende wird diesem Buch sein Stipendium zu verdanken haben. Das Buch kostet 19,90 Euro und ist jeden Cent wert. Eine optimale Ergänzung zu Bachelor nach Plan und Master nach Plan, wenn man seine Studienfinanzierung verbessern möchte.

    „Der Weg zum Stipendium“ – gleich bei Squeaker.net oder Amazon bestellen!

    Update: Inzwischen ist eine neue Version erschienen. Die zweite Auflage von „Der Weg zum Stipendium“ bespreche ich hier.