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  • Horndasch antwortet: Der Master in Schweden

    Ein Leser möchte einen Management-Master in Schweden machen – doch wie gut sind schwedische Universitäten und wie stehen seine Chancen auf Aufnahme?

     

    Ikea

    Sehr geehrter Herr Horndasch,

    ich bin auf Ihre Homepage und Ihr Buch gestoßen – können Sie mir zwei kurze Fragen zu einem Masterstudiengang in Schweden beantworten?

    Ganz kurz zu meinem Background: Bald bin ich diplomierter Musiker und habe in Deutschland und in den Niederlanden studiert. Vor zwei Jahren habe ich ergänzend einen Bachelorstudiengang Wirtschaftswissenschaften begonnen und werde diesen im Sommer 2012 abschließen. Ich denke, dass meine Abschlussnote zwischen 1,9 und 2, 4 liegen wird.

    Da ich meinen Master erst mit 27 beginnen werde und außerdem die Finanzen eine Rolle für mich spielen, suche ich primär nach einem interessanten einjährigen Masterprogramm mit Schwerpunkt in International Management oder Business Information Systems. Aufgrund meiner Affinität zu Skandinavien neige ich sehr stark zu Schweden.

    Nun zu meinen Fragen:

    –        Wie ist das Renommee der einjährigen schwedischen Masterstudiengänge in Deutschland sowie im globalen Kontext?

    –        Wie schätzen Sie die Chancen auf einen Studienplatz an einer renommierten schwedischen Universität mit einem Bachelorabschluss von etwa 2,0?

    Ich danke Ihnen für Ihre Zeit und die Informationen auf Ihrer Homepage!

    Hallo,

    erst einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer spannenden Studienentscheidung. Zwei so verschiedene Gebiete wie die Musik und die Wirtschaftswissenschaft gleichzeitig zu studieren, erfordert viel Disziplin. Respekt!

    Zu Ihren Fragen: Die Hochschulen Schwedens werden international aufgrund Ihrer guten Ausstattung, der engen Betreuung sowie oftmals guter didaktischer Konzepte geschätzt. Nach meiner Einschätzung zählen schwedische Universitäten zu den modernsten und besten Europas. Dass es sich um ein einjähriges Masterprogramm handelt, ist für Sie nur von Relevanz, falls Sie anschließend promovieren möchten: Ihnen können in dem Fall die für die Promotion nötigen 300 ECTS-Punkte fehlen. Auf dem deutschen wie auf dem internationalen Arbeitsmarkt sollte sich aus einem einjährigen Master im Vergleich zum zweijährigen dagegen kein Nachteil ergeben. Ich selbst habe einen einjährigen Master aus Großbritannien und bin damit nie auf Probleme gestoßen – weder hier noch irgendwo sonst.

    Was die Chance auf eine Aufnahme an einer schwedischen Universität angeht, wäre ich vorsichtig optimistisch. Klar ist, dass es auch innerhalb von Schweden renommiertere und weniger renommierte Universitäten gibt – bei letzteren ist die Aufnahme natürlich leichter. Einen besonders guten Namen im Bereich Wirtschaft hat die Handelshögskolan i Stockholm – in Englisch Stockholm School of Economics. Ihre angestrebte Note ist gut genug, als dass es für Sie mit dem Master in Schweden klappen sollte. Eine gute Bewerbung sowie ein Bestehen der geforderten Sprachtests ist dabei natürlich Voraussetzung. Mein Tipp: Bewerben Sie sich an mehreren schwedischen Hochschulen, dann sollten Sie beruhigt schlafen können. In meinem Blog finden Sie hier und hier Hinweise für eine erfolgreiche  Master-Bewerbung. Zahlreiche Tipps finden Sie auch in meinem Buch Master nach Plan.

    Ein großer Vorteil beim Masterstudium in Schweden ist, dass das Studium kostenlos angeboten wird – Sie haben nur geringe Beiträge für die Studentenvereinigung zu entrichten. Darüber hinaus werden in Schweden bedürftigen Studenten umfangreiche Stipendien- und Hilfsprogramme angeboten. Die Lebenshaltungskosten sind auch für Studenten in Schweden hoch.

    Weitere Infos zum Studium in Schweden erhalten Sie auf der Internetseite Study in Sweden sowie bei der Schwedischen Agentur für höhere Bildung. Eine sehr gute Übersicht bietet das Wiki von e-fellows.net in einem Artikel zum Studium in Schweden. Und zu guter Letzt empfehle ich das Blog delengkal.de, in dem ein Deutscher über sein Leben in Stockholm berichtet.

    Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig weiterhelfen.

    Ihr Sebastian Horndasch

    Bild: Copyright Jo Peattie / Flickr.com

  • Der Auslandsmaster – eine lohnende Investition

    Bologna ermöglicht es, das Studium mit einem Masterabschluss einer ausländischen Bildungseinrichtung zu beenden. Ein gewichtiges Argument dafür ist die teilweise deutlich höhere Qualität der Lehre sowie die dadurch gewonnene Auslandserfahrung.

    Für so Manchen der Beginn des Masterstudiums.

    Ein Master im Ausland verlangt meist mehr Vorbereitung als einer in Deutschland. Doch es lohnt sich, denn von den Erfahrungen und den gewonnenen Sprachkenntnissen zehrt man ein Leben lang. Hier eine kurze Anleitung zum Finden des richtigen Masters im Ausland:

    1. Die Wahl des Landes

    Die Wahl des Ziellandes hat immer mit den Sprachen zu tun, die man spricht. Ohne Französisch ist ein Studium in Paris wenig sinnvoll, auch Spanien scheidet ohne Spanisch aus. Doch es gibt Ausnahmen: So bieten viele Länder eine große Anzahl an Masterprogrammen auf Englisch an. Dazu gehören unter anderem die Niederlande und Skandinavien, die über einige hervorragende Universitäten verfügen. Viele gute Länderinfos gibt es im Wiki von E-fellows.net sowie im Ländercheck des CHE, der hier im Blog beschrieben wird.

    2. Auswahl der Zielhochschulen

    Hat man sich bei der Studienwahl auf ein oder zwei Länder festgelegt, beginnt die Suche nach einem passenden Programm an einer guten Hochschule. Dabei geht man ähnlich wie in Deutschland vor: Rankings studieren, Programme anschauen, intensiv recherchieren. Um ein kleinteiliges Vorgehen kommt man dabei nicht herum: Es gibt keine europaweite Datenbank aller angebotenen Masterstudiengänge. Zwar verfügt der DAAD über eine entsprechende Suchfunktion, diese ist aber alles andere als vollständig.

    Wenn man sich für eine oder zwei Hochschulen besonders interessiert, lautet der wichtigste Ratschlag: Hinfahren, auch wenn es Geld und Zeit kostet. Denn nichts ist so entscheidend wie der persönliche Eindruck.

    3. Bewerbung

    Bewerbungsverfahren sind im Ausland von Uni zu Uni ähnlich unterschiedlich wie in Deutschland (siehe nächster Artikel). Hinzu kommen allerdings immer Sprachzertifikate wie der TOEFL oder der DALF. Die Bewerbung sollte idealerweise ein Muttersprachler gegenlesen.

    Bei eher mittelmäßigen Noten hat das Auslandsstudium einen Vorteil: Notensysteme unterscheiden sich von Land zu Land. Bei einer Bewerbung im Ausland wird man daher stärker auf die Leistungsbeurteilung in den Gutachten Ihrer Professoren sowie auf das Motivationsschreiben achten.

    Sehr wichtig: In vielen Ländern enden die Bewerbungsfristen für Masterprogramme deutlich früher als in Deutschland!

    Bild: Flickr.com / Frederik Olastuen