Schlagwort: zulassungsfrei

  • BWL-Studium trotz mittelmäßigem Abitur

    Eine junge Leserin schreibt mir mit einer Frage zu zum BWL-Studium. Sie möchte BWL mit Schwerpunkt Marketing studieren, hat aber nur einen mittelmäßigen Abiturschnitt. Ihre Sorge: Hat sie mit Ihrem Abitur eine Chance auf einen Studienplatz?

    Studium oder Ausbildung? Der Richtige Weg ist nicht immer auf Anhieb offensichtlich.

    Die Frage: „Mein Abitur werde ich leider wahrscheinlich mit 2,9 bzw. 3,0 bestehen- nicht gerade der beste Durchschnitt. Ich interessiere mich sehr für Marketing. Gäbe es für mich Chancen, auf einer Hochschule oder einer Fachhochschule für den Studiengang Marketing oder BWL mit Schwerpunkt Marketing aufgenommen zu werden? Oder ist das unrealistisch und sollte ich lieber eine Ausbildung machen?“

    Meine Antwort:

    Auch mit einem Abiturschnitt von etwa 3,0 werden Sie BWL studieren können – Sie sollten sich in Ihrer Studienwahl da nicht allzu sehr beeinflussen lassen. An vielen Fachhochschulen und an eigenen Universitäten ist das BWL-Studium nicht mit einem Numerus Clausus belegt, Sie können sich also mit Ihrem Abitur dort einfach für den BWL-Bachelor einschreiben, ganz ohne Auswahlverfahren. Deutschlandweit gibt es nach meinen Recherchen 61 BWL-Studiengänge an staatlichen Hochschulen, die zulassungsfrei sind. Mit explizitem Schwerpunkt Marketing sind es immerhin noch 27 BWL-Studiengänge ohne Numerus Clausus, darunter die Bachelor-Studiengänge an der Universität Halle-Wittenberg, an der FH Aachen oder an der FH Bielefeld.

    Hinzu kommt: Der Umstand, dass es einen NC gibt, heißt nicht, dass dieser auch besonders hoch ist. Auch mit 3,0 rutscht man noch in einige NC-Studiengänge rein. Es gibt sogar Fälle, in denen alle Bewerber trotz NC aufgenommen wurden, weil es schlicht und einfach nicht mehr Interessierte gab als Plätze zur Verfügung standen. Ein Indikator ist hier der NC vom letzten Jahr. Diesen findet man auf der praktischen Seite www.nc-werte.info.

    Sie können die obige Suche auf www.hochschulkompass.de nachvollziehen, indem Sie erst auf „Studiengänge“ und dann auf Profisuche klicken. Achten Sie darauf, dass Sie bei der Suche nur „grundständige“ Studiengänge angezeigt bekommen, die zulassungsfrei sind, also keinen Numerus Clausus haben. Ich würde Ihnen aus Geldgründen auch eher dazu raten, für Ihr BWL/Marketing-Studium an eine Hochschule in staatlicher Trägerschaft zu gehen – da zahlen Sie keine Gebühren. Private Hochschulen können sehr teuer werden und sind häufig schlechter als staatliche.

    Die Frage, ob für Sie persönlich ein Studium oder eine Ausbildung besser ist, kann ich Ihnen per Ferndiagnose natürlich nur schwerlich beantworten. Ich denke nicht, dass Ihr Schnitt gegen ein BWL-Studium spricht. Sie sollten sich eher fragen, welcher weitere Bildungsweg Ihnen mehr entspricht. Eine Alternative wäre natürlich die Berufsakademie, die Studium und Ausbildung ein Stück weit vereint und von der Sie einen vollwertigen Bachelor erhalten auch dort können Sie BWL und Marketing studieren. Vielleicht könnte es Ihnen ein wenig weiterhelfen, den Perspektiven-Test der Allianz zu machen – der kann manchmal gute Anregungen liefern. Aber behalten Sie im Hinterkopf, dass dessen Ergebnisse nicht in Stein gemeißelt sind!

    Und natürlich rate ich Ihnen, einen Blick in mein Buch „Bachelor nach Plan“ zu werfen – es enthält viele Tipps für die Studienwahl, zur Studienfinanzierung sowie zum Studium ganz generell und wurde unter vor allem für Abiturienten wie Sie geschrieben.

    Anmerkung: Ich habe diesen Artikel auf freundlichen Hinweis von der Leserin Lea Fischer überarbeitet.

    Bild: Copyright Dan McKay / Flickr.com

  • Einschreibung zum zulassungsfreien Studiengang

    Ein Leser ist sich unsicher über die Zulassung zum zulassungsfreien Studiengang Mathematik. Er fragt, ob er sich an mehreren Universitäten bewerben soll und wie das Zulassungsverfahren abläuft.

    Das Studium der Mathematik: Einfache Einschreibung, schweres Fach.

    „Hallo Sebastian,

    ich habe vor, in einem Jahr mit einem Mathematikstudium anzufangen und wollte gerne wissen, wie das Ganze abläuft. Ich muss mich bei der Universität online bewerben und dort muss ich meine ganzen Daten eingeben. Soweit ist alles klar. Es ist ein zulassungsfreier Studiengang und deswegen erfolgt die Bewerbung direkt bei der Universität bzw. der Hochschule. Meine Frage: wie lange braucht normalerweise eine Universität, bis ich meine Antwort bekomme? Es kann ja vorkommen, dass ich zu verschiedenen Zeitpunkten Antworten von Universitäten bekomme, dann fällt die Entscheidung, zu welcher Universität ich gehe, schwer. Ich habe vor, mir eine Liste mit Universitäten anzufertigen um zu gucken welche ich am besten finde.

    Hinzu kommt die Frage, was ich für eine Bescheinigung schicken muss, die sich auf die Krankenversicherung bezieht. Im Internet steht auch, dass ein Nachweis für die Bezahlung des Sozialbetrags abgeschickt werden muss, was ist das für ein Betrag?

    Vielen Dank schon mal!“

    Meine Antwort:

    „Schön, dass du in deiner Studienwahl bereits so weit bist! Da das Studium der Mathematik zulassungsfrei ist, brauchst du dich nur an einer einzigen Universität zu bewerben. Die Aufnahme ist bei zulassungsfreien Studiengängen in jedem Fall garantiert. Du kannst dich also schon vorher für eine einzige Universität entscheiden. Die Antworten werden in der Regel schnell verschickt. Mit mehr als einem Monat würde ich nicht rechnen, meist geht es bedeutend schneller.

    Die Krankenversicherungsbescheinigung erhältst du ganz einfach von deiner Krankenkasse. Du kannst dort anrufen. Falls du privat versichert bist, brauchst du eine Bescheinigung von der AOK, dass du nicht gesetzlich versichert bist. Diese Bescheinigung bekommst du von deiner lokalen AOK.

    Bei der Bescheinigung des Sozialbeitrages handelt es sich vermutlich um den Semesterbeitrag. Diesen musst du an jeder Uni einmal pro Semester zahlen. Damit werden Veraltungskosten, Studentenwerk, Studentenvertreter sowie – meist – das Semesterticket bezahlt. Wenn du das Studium doch nicht antrittst, solltest du das Geld zurück erhalten. Dennoch ist dies ein weiterer Grund, sich nicht an mehren Unis zu bewerben.

    Übrigens: In meinem Buch „Bachelor nach Plan“ gibt es viele Tipps dazu, wie die Bewerbung fürs Studium funktioniert, wie die Studienwahl funktioniert, wie man das Studium finanziert und wie man eine gute Wohnung findest – im Grunde alles, was Abiturienten wissen müssen.“

    Bild: Copyright Eric Wüstenhagen / Flickr.com