Schlagwort: Finanzierung

  • Visuelle Kommunikation in London studieren – und bezahlen

    Abiturientin Maya möchte Visuelle Kommunikation in London studieren, weiß aber nicht, wie sie suchen soll – und wie sie die Sache finanzieren kann. Horndasch hilft.

    Banksy-Graffiti: In London wird viel visuell kommuniziert.

    Hallo lieber Sebastian,

    deine Website ist wirklich sehr Interessant und auch schon sehr Hilfreich für mich gewesen in Sachen Stipendium. Ich habe auch deine Artikel mit viel Interesse auf studis-online.de gelesen!

    Ich habe einen spezielleren Fall und wollte Fragen, ob du mir vielleicht helfen könntest. Ich wohne schon mein Leben lang in Deutschland, bin aber zweisprachig aufgewachsen, da mein Vater aus England kommt. Somit habe ich auch beide Staatsbürgerschaften.

    Meine Fragen:

    1. Da ich offiziell Engländerin bin, studiere ich in London billiger, oder?

    2. Ich habe mich nun schon sehr lange über die verschiedensten Studiengänge informiert und bin nun bei Visueller Kommunikation angekommen. Weißt du zufällig, welche Uni in London das anbietet? Oder wo ich das herausfinden kann?

    Vielen Dank schon einmal für deine Antwort!

    Maya

    Liebe Maya,

    danke für dein Lob und deine Fragen.

    Zunächst zu den Studienkosten in England: Leider studierst du als Engländerin in England nicht günstiger als jeder andere EU-Bürger. Die Gebühren liegen in England derzeit 6.000 bis 9.000 Pfund pro Studienjahr, wobei 9.000 Pfund die Regel geworden ist. Du hast als Engländerin allerdings möglicherweise Zugang zu Studienfinanzierungsoptionen, die andere nicht haben – Infos zur Studienfinanzierung für Engländer gibt es bei Directgov, einer Regierungsseite. Als Deutsche (nicht als Engländerin!) studierst du dagegen in Schottland gratis und in Nordirland und Wales günstiger. Wenn du dich in den Regionen als Engländerin einschreibst, wird es dagegen teurer. Klingt verrückt, ist aber so. Infos zu Studiengebühren in Großbritannien findest du hier. Außerdem möchte ich dich noch auf meinen Artikel zum Studium in Großbritannien auf Studis Online hinweisen.

    Welche Hochschulen in London visuelle Kommunikation anbieten, weiß ich nicht aus dem Kopf. Ich weiß allerdings, wie du dies herausfinden kannst – und zwar über den UCAS (University & College Admission Service). Der UCAS listet alle Studiengänge in Großbritannien auf. Über den UCAS bewirbst du dich auch zentral für alle Bachelorstudiengänge in UK. Die Suchfunktion ist vielleicht nicht die beste, aber du findest dich da schon zurecht. Hier der direkte Link zur Suche nach Studiengängen in UK. Achte übrigens darauf, dass du einen Kurs nimmst, der auch mit einem Bachelor abschließt – es werden auch kürzere Studiengänge angeboten, die dir dann nicht unbedingt die Qualifikation bieten, die du brauchst.

    Wenn du gratis – also in Schottland – studieren möchtest, könntest du übrigens unter anderem Communication Design in Glasgow belegen oder Visual Communication in Abertay. In London gibt es da natürlich mehr Optionen. Aber denke drüber nach – gerade Glasgow ist eine durchaus attraktive Stadt.

    Ich hoffe, ich konnte dir helfen – für deinen weiteren Weg wünsche ich dir alles Gute.

    Viele Grüße,

    Sebastian

    Bild: Trois Têtes (TT) / Flickr.com

  • Stipendien – Sie sind jung und brauchen das Geld

    Geldsorgen –  ein ständiger Begleiter vieler Studenten. Ein Stipendium wäre ein guter Ausweg für viele. Doch wie suchen und bewerben? „Der Weg zum Stipendium“ kennt die Lösung.

    Blöder Studentenjob? Ein Stipendium wäre besser.

    Mit der Frage nach der Finanzierung des Studiums beschäftigen sich viele Ratgeber – auch in meinen Büchern Bachelor nach Plan und Master nach Plan habe ich diesen Themen lange Kapitel gewidmet. 2010 habe ich „Der Weg zum Stipendium“ besprochen und zur Referenz in Sachen Stipendien erklärt. Nun ist die zweite erweiterte Auflage erschienen – Grund genug, das Werk erneut intensiv zu beleuchten.

    Schwer im Gewicht – auch schwer zu lesen?

    Das bereits vorher umfangreiche Buch erweiterten die Autoren Max-Alexander Borreck und Jan Bruckmann von 281 auf 336 Seiten. Großformatig wie es ist, liegt es schwer in der Hand. Da liegt der Schluss nahe, dass es sich um ein überkomplexes Buch handelt. Doch der Eindruck täuscht – die Autoren haben ganze Arbeit geleistet. Das Buch ist übersichtlich strukturiert, die Texte sind hervorragend geschrieben und werden durch zahlreiche Interviews und Zitate begleitet. Informationen werden in logisch aufgebauten Tabellen zusammen gefasst, hinzu kommen zahlreiche Tipps und Verweise.

    Das Buch beschreibt detailliert die Stipendienmöglichkeiten, die Studenten und Doktoranden offen stehen. Dazu gehören natürlich die 12 großen Stiftungen wie die Heinrich Böll Stiftung oder die Konrad Adenauer Stiftung. Beschrieben werden allerdings auch zahlreiche weitere Stiftungen und Förderprogramme. Dabei gehen die Autoren tief in die Details: Genannt werden unter anderem Stipendien für Studenten der Naturwissenschaften, Studenten der Wirtschaftswissenschaften oder Studenten mit Migrationshintergrund.

    Das Buch ist nicht nur ein Wegweiser zum Finden des richtigen Stipendiums, es hilft auch bei der Bewerbung. Detailliert und verständlich zeigen die Autoren, wie man ein Motivationsschreiben formuliert, einen Lebenslauf schreibt und sich im Bewerbungsverfahren geben sollte. Hinzu kommt eine Übersicht, was Studenten beim Studierfähigkeitstest der Studienstiftung zu erwarten haben. Gerade für im Bewerbungen schreiben Dingen unerfahrene Studenten ist das eine große Hilfe.

    Viel Licht, kaum Schatten

    Sein Geld wert: Der Weg zum Stipendium

    Bei der ersten Auflage von „Der Weg zum Stipendium“ hatte ich zwei Dinge kritisiert: Einerseits einen leichten Hang zur Textwüste, andererseits das Fehlen eines Indexes. Die Textwüste haben die Autoren in der zweiten Auflage weitestgehend aufgeräumt: Man findet kaum mehr man zwei aufeinander folgende Seiten, die nur aus Text bestehen, die Übersichtlichkeit ist gestiegen. Einen Index gibt es dagegen nach wie vor nicht, genauso wenig wie mit Seitenzahlen versehene Querverweise innerhalb des Buches. Grund dafür sind technische Schwierigkeiten beim Satz, wir mir einer der Autoren mitteilte. Das ist schade, denn Index und Querverweise hätten das Buch noch lesbarer gemacht.

    Wenn ich Ratgeberbücher bewerte, mache ich stets den „No-Bullshit-Test“. Das heißt: Ich suche nach überflüssigen und redundanten Informationen. Fast alle Autoren ergehen sich in Wiederholungen oder schreiben in einem Absatz Dinge, für die ein einziger Satz gereicht hätte. „Der Weg zum Stipendium“ besteht den Test mit Bravour. Das schaffen nur wenige.

    Der Weg zum Stipendium – die Referenz

    „Der Weg zum Stipendium“ hat viele Stärken. Die wichtigste: Es zieht den Leser in den Bann. Ein kurzer Blick ins Buch wird leicht zum intensiven Schmökern. Ich selbst habe mich mehrfach dabei ertappt, statt eines kurzen Blicks ins Inhaltsverzeichnis einen langen ins Buch selbst zu werfen. Das zu erreichen, ist bei dem eher komplizierten Thema eine große Leistung.

    Wer also jung ist und das Geld braucht, sollte die 19,90 für „Der Weg zum Stipendium“ investieren. Das Buch ist klar die Referenz in Sachen Stipendien für Studenten und Doktoranten. Ein lohnender Kauf.

    Der Weg zum Stipendium von Max-Alexander Borreck und Jan Bruckmann, erschienen bei Squeaker.netjetzt bei Amazon bestellen!

    Bild 1: Stefán / Flickr.com

    Bild 2: Squeaker.net

  • Clever finanzieren – mit dem richtigen Ratgeber

    Der 2009 erschienene Ratgeber „Clever studieren – mit der richtigen Finanzierung“ der Verbraucherzentrale NRW ist ein gutes Buch – lässt aber einige Fragen offen.

    Clever Studieren - mit der richtigen FinanzierungDie Finanzierung des Studiums ist eine permanente Herausforderung für Studierende. Das BAföG reicht in den seltensten Fällen aus und nur etwa 10 Prozent aller Studierenden erhalten genug Geld von ihren Eltern, um alle anfallenden Kosten zu decken. Bereits vor der Studienwahl denken viele Abiturienten über die Finanzierung ihres Studiums nach. Der Beratungsbedarf ist groß, weshalb die Verbraucherzentrale NRW ein entsprechendes Ratgeberbuch veröffentlicht hat, das nunmehr in der dritten Auflage vorliegt.

    Wirkt das Cover etwas altbacken, ist der erste Eindruck beim Öffnen des Buches hervorragend: Ein sehr ansprechendes Design, das Lust am Lesen weckt, viele Boxen und Tabellen sowie ein löblicher Verzicht auf unüberschaubar lange Textwüsten. Die Struktur ist klar und logisch: Zunächst behandelt das Buch die Studienkosten, um dann verschiedene Einnahmemöglichkeiten wie BAföG, Kredite oder Stipendien zu beschreiben.

    Beim weiteren Blättern bestätigt sich der positive Eindruck: Kurz und knackig werden verschiedene Versicherungen beschrieben und dem studentischen Leser gesagt, welche davon wichtig sind und auf welche er getrost verzichten kann. Ausführlich geht es Buch auf Studiengebühren und entsprechende Darlehensformen ein. Auch das BAföG wird in aller Ausführlichkeit beschrieben, wobei das Thema Auslands-BAföG leider etwas zu kurz kommt.

    Weniger befriedigend ist dagegen das Kapitel zu Stipendien. Die Autorin Sina Gross zählt hier alle großen Stiftungen auf, wobei die Beschreibungen leicht redundant wirken: Es muss eine große Herausforderung gewesen sein, die stets obligatorische Teilnahme an Seminaren und Tagungen für jede Stiftung in jeweils verschiedenen Worten zu schildern. Die Beschreibungen sind oberflächlich und orientieren sich weitgehend an den Informationen auf den jeweiligen Internetseiten der Stiftungen. Relevanter für den geneigten Leser wären hilfreiche Bewerbungstipps gewesen – denn es ist nicht leicht, ein entsprechendes Stipendium zu erhalten. In Sachen Bewerbung verharrt das Buch leider an der Oberfläche und bietet damit keinen Mehrwert.

    Kleinere Recherchefehler unterstreichen den zwiespältigen Eindruck des Kapitels: So kann man sich beim evangelischen Studienförderwerk anders als angegeben auch bewerben, wenn man nicht Angehöriger der Kirche ist. Daneben kommen kleinere Stipendiengeber zu kurz, die für viele eine gute Alternative zu den bekannten großen Stiftungen sind. Ein Hinweis auf die Webseite www.stipendienlotse.de des Bundesbildungsministeriums wäre da hilfreich gewesen.

    Auch im Jobkapitel fehlt es an Details. Hervorragend ist die Beschreibung der rechtlichen Lage, hier finden Leser viele wichtige Infos. Allerdings hätte man mehr als nur einen Absatz plus weniger Webtipps zur Jobsuche erwarten können.

    Am Ende verbleibt trotz einiger Mängel ein überwiegend positiver Eindruck. Das Buch ist mit 9,90 Euro nicht teuer. Daneben spricht es für die Verbraucherzentrale NRW, dass das Buch in häufigen Abständen überarbeitet wird. Die aktuellsten Konkurrenzbücher sind von 2006, was in einem so dynamischen Feld wie der Studienfinanzierung geradezu prähistorisch ist. Damit handelt es sich um das derzeit einzige empfehlenswerte Buch seiner Art auf dem Markt. Es steht zu hoffen, dass die Verbraucherzentrale NRW bei der nächsten Überarbeitung ein wenig Geld in die Hand nimmt, um die bestehenden Mängel auszugleichen.

    Fazit: Das Buch ist ein hilfreiche Begleiter in finanziellen Fragen, bleibt aber hinter seinem Potential zurück.

    „Clever studieren – mit der richtigen Finanzierung“ kann bei Amazon.de sowie direkt bei der Verbraucherzentrale NRW bestellt werden.

    Update: Bei Amazon.de habe ich zu dem Buch eine Video-Rezension hinterlassen.

  • Studentenjobbörsen im Test

    Geldmangel ist ein ewiges Problem im Studentenleben. Ca. 60 Prozent aller Studenten arbeiten laut Deutschen Studentenwerk nebenbei. Doch wo jobben? Cafés und Kneipen sind offensichtliche Möglichkeiten, doch das Jobangebot ist reicher als viele sich vorstellen können.

    So mancher Student arbeitet in seinem natürlichen Habitat: Dem Café / © Dino De Luca / freedigitalphotos.net

    Eine Möglichkeit, einen guten Job zu finden, sind Onlineportale. Und da es so viele suchende Studenten gibt, ist die Auswahl an Suchseiten ebenfalls groß.

    Um ein wenig Ordnung in das Dickicht der verschiedenen Seiten zu bringen, habe ich alle Portale einem Test unterzogen – und komme zu hervorragenden Ergebnissen. Kein einziges Jobportal hat sich als schlecht herausgestellt und die Anzahl an hochwertigen Angeboten ist groß.

    Wer seinen Job im Netz sucht, sollte allerdings eines beachten: Die besten Jobs werden noch immer persönlich und durch Kontakte vergeben. Wer also weiß, wo er oder sie hin möchte, sollte potentielle Arbeitgeber direkt anrufen oder direkt mit einem Lebenslauf ansprechen.

    Name Beschreibung Hilfreich?
    Jobmensa Jobmensa bietet registrierten Nutzern viele Jobs in teils namhaften Unternehmen. Das Gute: Sobald man sich registriert hat, findet die Website passende Jobs, auf die man sich automatisch bewerben kann. Sehr hilfreich
    JackTiger.com Stellenvermittlungsbörse, die sich auf Messe, Event und Promotion spezialisiert hat. Große Auswahl. Sehr Hilfreich
    Jobs3000 Hier werden klassische Studentenjobs vermittelt. Die Auswahl ist groß. Sehr Hilfreich
    Studis Online Wer genau hinschaut, sieht, dass Studis Online und Jobs3000 die gleichen Daten teilen. Nicht doppelt suchen! Sehr Hilfreich
    Unicum Das Studentenmagazin bietet eine gute Auswahl auf seiner Seite. Hilfreich
    Jobber Jobber bietet alle Arten von Studentenjobs an – allerdings ist die Auswahl begrenzt. Man kann ebenfalls ein Profil anlegen, das interessierte Unternehmen durchsuchen können. Relativ Hilfreich
    Monster Monster ist das größte Jobportal im Internet. Studentenjobs werden allerdings auch angeboten, Praktika ebenso. Die Auswahl ist gut, wenn auch nicht so umfangreich wie auf anderen Seiten. Hilfreich
    Stepstone Wie bei Monster liegt der Schwerpunt hier auf „richtigen“ Jobs – doch auch Praktika und Studentenjobs werden angeboten. Viele sind es nicht, doch Reinschauen kostet ja nichts. Relativ hilfreich.

    Zudem gibt es viele regionale Vermittler. In Berlin bieten Arbeitsagentur und Studentenwerk zusammen eine Jobbörse an, die auch die Lohn- und Steuerabrechnung für die Arbeitgeber übernimmt. Das spart sowohl Studenten als auch Unternehmen Aufwand. Unter anderem haben die Studentenwerke in Hamburg, München und Heidelberg ebenfalls Onlinejobbörsen. In vielen Städten gibt es übrigens auch lokale Studentenportale, die Jobanzeigen aufnehmen – so zum Beispiel Jobmailing in Berlin und Thüringen.