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  • Die Bewerbung für den Master: Was hilft und was nicht?

    Die Bewerbung für den Master ist ein Prozess mit vielen Fallen. Ich stelle die häufigsten Fehler vor – und wie man sie vermeidet.

    Nackt beim Vorstellungsgespräch? Nicht mit der richtigen Vorbereitung.

    Den richtigen Studiengang finden

    Es beginnt mit der Studienwahl: Der erste Schritt ist immer die Suche nach einem guten Masterprogramm. Dies ist nicht immer einfach, denn die Auswahl ist groß und der Vergleich von Programmen fällt oftmals nicht leicht.

    Vermeiden:

    • Zu früh mit dem erstbesten Master zufrieden sein.
    • Zu spät die Recherchen nach dem passenden Masterprogramm beginnen.

    Statt dessen:

    • Intensiv suchen. Je nach Fachgebiet gibt es europaweit hunderte oder gar tausende mögliche Masterprogramme. Dadurch ergibt sich die Chance, bei der Studienwahl genau den richtigen Master für sich selbst zu finden. Internationale Rankings wie das CHE ExcellenceRanking helfen bei der Suche nach den besten Universitäten. In Deutschland ist der Hochschulkompass hilfreich. Wer sich fürs Ausland interessiert, ist daneben beim LänderCHEck des CHE richtig.
    • Früh beginnen: In einigen Ländern wie zum Beispiel Großbritannien enden die Bewerbungsfristen bereits im Winter oder im Frühjahr. Daneben werden in den Bewerbungsverfahren häufig Professorengutachten und Sprachzertifikate gefordert, die man nicht über Nacht beschaffen kann.

    Die Bewerbung für den Master

    Bewerbungsverfahren von Masterprogrammen sind von Hochschule zu Hochschule verschieden. Bei manchen reichen die bisherigen Noten, bei anderen müssen es Motivationsschreiben, Professorengutachten, Essays oder gar Vorstellungsgespräche sein.

    Vermeiden:

    • Die Bewerbung für den Master wie die Bewerbung für ein Praktikum gestalten.
    • Das Professorengutachten unterschätzen.
    • Formalien nicht beachten.

    Statt dessen:

    • Im Motivationsschreiben für das Masterprogramm muss der Bewerber seine akademischen Stärken betonen. Praktika und soziales Engagement sind nur dann wichtig, wenn sie mit dem angestrebten Studium zusammen hängen.
    • Professorengutachten sind schriftliche Evaluationen der Bewerber fürs Masterstudium und werden von Prüfungskommissionen meist intensiv gelesen. Bewerber kann Einfluss auf den Inhalt ausüben, indem sie anbieten, das Schreiben vorzuformulieren oder indem sie ausführliche Stichworte liefern.
    • Die formalen Anforderungen ganz genau lesen. Viele Master-Bewerbungen scheitern unnötig an Formalien: Sprachzertifikate werden vergessen, statt der beglaubigten Zeugniskopie liegt eine unbeglaubigte bei, die Bewerbungsfrist wird nicht eingehalten.

    Das Auswahlgespräch

    Manche Hochschulen führen für den Master Auswahlgespräche durch. Ein Stressfaktor für viele Studierende. Doch nur selten werden Fallen gestellt, der Ablauf ist in der Regel planbar.

    Vermeiden:

    • Nervosität, denn fiese Fragen werden selten gestellt.
    • Die eigenen Bewerbungsunterlagen sowie das angestrebte Masterprogramm nicht gut kennen – das lässt dumm aussehen.

    Statt dessen:

    • Die eigene Bewerbung für das Masterstudium intensiv lesen, denn das Gespräch wird sich sehr stark an dieser orientieren. Man muss die Gründe für seine Studienwahl plausibel darlegen können.
    • Mögliche Fragen und Antworten vorbereiten, das schafft Sicherheit. Neben dem Lebenslauf werden vor allem fachliches Interesse, Motivation und analytische Fähigkeiten getestet.

    Weitere Infos

    Im Blog gebe ich zahlreiche Tipps zum Masterstudium im Ausland sowie zur Bewerbung für den Master. In meinem Buch „Master nach Plan“ finden sich zahlreiche Tipps zur Auswahl, Bewerbung und Finanzierung von Masterprogrammen sowie eine Reihe an Master-Beispielbewerbungen auf Deutsch, Englisch und Französisch.

    Bild: Copyright Quinn Dombrowski / Flickr.com

  • Was studieren? Planung ist Trumpf bei der Masterwahl

    Was studieren im Master – und wo? Viele Studenten scheitern am NC für Masterprogramme – doch das muss nicht sein. Wer gut plant, erhält auch ohne Traumnoten einen guten Masterstudienplatz.

    Vermeidbare Misere: Die Tür zum Master muss nicht verschlossen bleiben Bild: graur codrin / FreeDigitalPhotos.net

    Thilo war geschockt: Der Kölner BWL-Student war sich sicher, dass er mit einer Bachelorabschlussnote von 2,0 einen Platz im Masterprogramm seiner Universität erhalten würde. Im Urlaub erreichte ihn dann die Hiobsbotschaft: Er wurde nicht aufgenommen. Das Problem: Die Universität Köln wählt die Teilnehmer an ihrem BWL-Master einzig nach ihrer Abschlussnote aus. Und in diesem Jahr sehr wurden ausschließlich Studenten bis 1,9 ausgewählt.

    Nun steht Thilo ohne Studienplatz da – und muss mit seinem Master mindestens bis zum Sommersemester 2011 warten. Doch was hätte Thilo besser machen können? Viel. Denn mit einer Abschlussnote von 2,0 gehört er zu den besseren BWL-Studenten und könnte sich nun problemlos auf einen Master an einer vergleichbaren oder sogar an einer besseren Hochschule freuen.

    Verschiedene Auswahlverfahren

    Ein wenig Hintergrund: Hochschulen sind in der Auswahl ihrer Masterstudenten frei. Das heißt, dass sie weitgehende Freiheit darin haben, sich ihre Bewerber auszusuchen. Die meisten Hochschulen nutzen dies, um sich ihre Studenten in einem individualisierten Verfahren auszusuchen – indem sie zum Beispiel Motivationsschreiben, Professorengutachten und Essays verlangen sowie zu Auswahlgesprächen einladen. Diese Verfahren sind allerdings extrem zeit- und arbeitsintensiv, weshalb gerade große Hochschulen wie die Uni Köln den Aufwand scheuen. Das Ergebnis sind schablonenartige Verfahren wie in Köln, in denen nicht auf die individuellen Stärken und Schwächen der Bewerber oder auf möglicherweise verschieden harte Benotungsgrundsätze eingegangen wird.

    Wünschenswert sind rein NC-geleitete Verfahren beim Master natürlich nicht – doch sie sind Realität. Thilos Fehler war es, sich nur auf einen einzigen Master zu bewerben und darauf zu vertrauen, dort auch genommen zu werden. Denn Masterplätze sind generell nicht rar: Im Wintersemester 2009/10 konnten viele Plätze nicht gefüllt werden.

    So macht man’s besser

    Thilos Malaise wäre vermeidbar gewesen, hätte er einige Grundsätze verfolgt:

    1. Frühzeitig kümmern! Um gute Masterprogramme zu finden, sollte man früh mit der Recherche beginnen. Nur so hat man beste Chancen, gut auf einen selbst zugeschnittene Programme zu finden. Wer sich auf passende Programme bewirbt, erhöht auch die Chancen, genommen zu werden – zumindest bei individuellen Bewerbungsverfahren.

    2. Ausland in Betracht ziehen! Hochschulen im Ausland bieten viele attraktive Masterprogramme – teilweise deutlich attraktiver als hierzulande. Gute Ziele sind zum Beispiel Großbritannien, die Niederlande oder Skandinavien. Die Bewerbungsfristen sind dort meist früh, außerdem muss man sich mindestens sechs Monate vor Studienbeginn für DAAD-Stipendien bewerben.

    3. Strategisch arbeiten! Auch mit weniger guten Noten kann man in gute Masterprogramme aufgenommen werden – was zählt, ist die richtige Strategie. Mit überzeugenden Motivationsschreiben und sehr guten Professorengutachten kann so manche schlecht gelaufene Klausur ausgebügelt werden. Und wer über Kontakte zu Professoren verfügt und sich bereits im Vorfeld als kompetenter Bewerber präsentiert, hat noch bessere Karten.

    4. An mehreren Hochschulen bewerben! Garantien gibt es bei Masterprogrammen nicht. Man sollte sich für minimal drei Masterstprogramme bewerben – und je nach Aufwand und Aufnahmewahrscheinlichkeit für bis zu zehn.

    5. Für die richtigen Programme bewerben! Im Masterbereich gibt es Studiengänge mit allen nur denkbaren Schwerpunkten. Wer sich durch Praktika und Hausarbeiten bereits in eine bestimmte Richtung qualifiziert hat, kann dies bei der Masterwahl für sich nutzen. Denn gerade Nischenmaster suchen Studierende, die genau auf das eigene individuelle Programm passen.

    6. Wenn es nicht klappt: Nicht verzweifeln! Wer alle Tipps berücksichtigt, sollte einen Platz in einem guten Masterprogramm finden. Falls es doch nicht klappt, kann man die Zeit bis zum nächsten Semester mit vielen sinnvollen Dingen verbringen: Sprachkursen im Ausland, Praktika, Reisen oder Freiwilligenarbeit zum Beispiel. Nur Rumhängen hilft niemandem.

    Wie man all diese Tipps erfolgreich umsetzt, steht in Master nach Plan – dem Studienführer für die Masterwahl. Erhältlich im Buchhandel sowie bei Amazon.de.

    Bildrechte: graur codrin / FreeDigitalPhotos.net